Sonntag, 26. April 2015

Gemüsebrei und Brei im Kopf

Der erste Gemüsebrei für Jonas
Seit gut einer Woche sind wir jetzt mit Gemüsebrei dabei. Zu unserer großen Überraschung war Jonas ganz begeistert. Theorie und Praxis liegen mal wieder weit auseinander. Von wegen mit nur einer Sache anfangen und dann eine Woche nur das. Da streikte Jonas gleich am zweiten Tag. Nö, also schon wieder Rote Beete mit Kartoffel, da gibt es doch bestimmt noch andere Sachen. Er presste die Lippen fest aufeinander und machte sie erst auf, als es etwas anderes gab. Grüne Smoothies mag er auch sehr gern. Avocado mit Gurke, Kartoffel und Petersilie durfte es heute auch zweimal sein. Wir sind noch weit davon entfernt, dass der kleine Kerl davon satt wird. Er nimmt meistens so zwei bis drei Löffel ab, allerdings hat er tatsächlich auch schon einmal 40g gegessen. Auf jeden Fall kann er schlucken und es ist eine Freude zu sehen, dass es ihm schmeckt.


Siegerfotos nach 40g Möhren-Kartoffel-Brei

Übrigens die Muttermilch konnte ich mit der Mariendistelkur tatsächlich steigern. Ich hatte ja von Anfang an immer so um die 500 bis 600 ml und jetzt sind es tatsächlich so um die 600 bis 700 ml. Die meisten haben mir gesagt, dass man mit der Pumpe nur ein paar Monate Milch hat, nun haben wir bald ein halbes Jahr gemeistert :-) Man muss aber immer dran bleiben und zwischendrin immer mal "Powerpumpen" (für ein paar Tage alle zwei bis drei Stunden), dann läuft es wieder besser. Und: es verändert sich, ich spüre seit zwei Monaten keinen Milcheinschuß mehr. Ich denke, wenn ich nicht regelmäßig pumpen würde, dann wäre die Milch sehr schnell weg. Das merke ich auch, wenn wir Termine haben, wie morgen wieder in Greifswald (Physio und Trinktraining) und ich dann nicht zum abpumpen komme. Dann geht die Milch sehr schnell zurück und ich brauche wieder zwei Tage intensiveres Pumpen, um wieder auf die Menge zu kommen.

Der Infekt (Schnupfen, Husten), der Jonas schon eine Weile begleitet, hat sich seit Mittwoch verstärkt und uns zwischendurch auch wirklich Angst bereitet. Jonas zog, wie vor der OP, beim Atmen ganz stark den Bauch unter den Rippen ein. Wir hoffen, dass es jetzt langsam wieder bergauf geht. Heute sah es schon wieder ein bisschen besser aus. Aber diese Angst um Jonas, die wir vor der OP hatten, plötzlich war sie wieder da. Die Tage und vor allem die Nächte, in den letzten Wochen vor der OP, wo ich ihn immer wieder hochgehoben habe, weil er keine Luft bekam - plötzlich war alles wieder da. Die letzten Nächte waren durchsetzt mit Albträumen. Einmal bin ich wieder von seinem Röcheln aufgewacht und wollte ihn schnell hochheben, da fuhr mir ein Schrecken in die Glieder, weil ich ihn ganz blau angelaufen sah, was er aber gar nicht war. In Wirklichkeit sah er ganz normal aus. Mathias hatte neulich geträumt, dass uns die Klinik in St. Augustin angerufen hat, weil sie mit uns den zweiten geplanten OP-Termin vereinbaren wollten (obwohl Gott sei Dank keine weitere OP geplant ist). Heute früh hatte ich wieder einen Traum, wo ich sogar körperlich mit Schüttelfrost reagiert habe, selbst als ich wach war und realisierte, dass es nur ein Traum war. Ich zitterte am ganzen Körper und es wollte sich gar nicht beruhigen, ich konnte einfach nichts machen. Das ist schon heftig, was da im Unterbewusstsein so passiert und was da jetzt alles noch so hochkommt. Dabei dachten wir, wir haben das alles gut gemeistert, weil wir auch wirklich viel drüber geredet haben.

Also, mal wieder viel passiert in der letzten Zeit und endlich habe ich es geschafft, mal wieder darüber zu schreiben.

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